Informationen über Induktive Werkzeugerwärmung
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Suchten in der Vergangenheit die Hersteller im Bereich der technischen Features nach so genannten Alleinstellungsmerkmalen, so rückte in den letzten Jahren das Design und somit die Oberfläche von Kunststoffteilen immer stärker in den Focus. Dabei verschiebt der Wunsch nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten von Kunststoffformteilen die Grenzen des technisch Machbaren immer weiter. Zu diesem Zweck müssen neue oder bestehende Fertigungsverfahren entwickelt bzw. verbessert werden, die in vielen Fällen neue Werkzeugtechnologien für die Herstellung von Spritzgussformteilen erfordern. Um auf eine kontinuierliche hohe Werkzeugwandtemperatur zu verzichten, kann auf das Variotherm Verfahren zurückgegriffen werden. Hierbei werden zwei von einander unabhängige konstant temperierte Kreisläufe oder eine Kombination zwischen elektrischer Beheizung und Temperierung eingesetzt. Beide Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass die Kavität durch einen Kreislauf bis zum Zeitpunkt des Einspritzprozesses erwärmt wird und danach durch den zweiten Kreislauf auf die Entformungstemperatur des Kunststoffes abgekühlt wird. Vorteilhaft gegenüber der konstant hohen Werkzeugwandtemperatur ist, dass zum Zeitpunkt des Einspritzprozesses die Kavität bis auf die Schmelzetemperatur erwärmt werden kann. Nachteilig wirken sich die langen Aufheiz- und Abkühlzeiten des Werkzeuges aus.
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