Informationen über Kompartmentdruckmessung
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An Armen und Beinen sind mehrere Muskeln zu funktionell zusammengehörigen Muskelgruppen zusammengefasst. Diese funktionellen Einheiten werden als Muskellogen oder Kompartments bezeichnet. Jedes einzelne Kompartment ist von einer Hüllmembrane aus festem Bindegewebe, der Muskelfaszie, umschlossen. Arme und Beine sind in verschiedene Muskellogen unterteilt, die auch Blutgefäße und Nerven enthalten. Die Muskelfaszie liegt eng um das Kompartment und ist kaum dehnbar. Wenn nun beispielsweise durch eine verletzungsbedingte Schwellung des Muskels oder einen Bluterguss mehr Volumen in der Muskelloge gebraucht wird, dehnt sich die Faszie nur gering aus. Wegen des Platzmangels kann sich der Gewebedruck im Kompartment so erhöhen, dass Nerven und Blutgefäße abgeschnürt werden. Dieser schmerzhafte Zustand wird als Kompartmentsyndrom bezeichnet. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen: das akute und das funktionelle (chronische) Kompartmentsyndrom. Die chronische oder funktionelle Form tritt bei Intensiv- und Dauersportlern auf. Intensives Training kann dazu führen, dass die Muskulatur rasch zunimmt und ihren Umfang vergrößert. Die Muskelfaszie aber kann nicht schnell genug angepasst werden. Der Bindegewebsdruck in der Muskelloge ist erhöht. Ein funktionelles Kompartmentsyndrom äußert sich in aller Regel durch belastungsabhängige Schmerzen in der betroffenen Extremität, hervorgerufen durch verringerte Zufuhr von Sauerstoff.
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