Informationen über Konditionierung
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Warum? Spritzgießfrische Polyamidteile sind mit hoher Steifigkeit und Festigkeit ausgestattet. Bei entsprechender Schlagbeigeeinwirkung werden die Steifigkeits- und Fertigkeitswerte schnell überschritten und das Teil zerstört. Polyamid besitzt die Fähigkeit Wasser in seiner Struktur einzulagern. Wasser wirkt in Polyamiden als Weichmacher, die Zähigkeitswerte steigen deutlich an, die Steifigkeits- und Festigkeitswerte fallen etwas ab. Formteile aus Polyamiden erlangen erst nach Wassereinlagerung das für sie charakteristische zähelastische Verhalten. Die Wasseraufnahme beginnt bereits nach Verlassen des Teils aus dem Werkzeug. Bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen Luftfeuchte von 50% dauert der Prozess sehr lange. Diesen Prozess kann man durch Konditionieranlagen stark verkürzen. Bei einer Temperatur von 60 – 70 °C und einer relativen Luftfeuchte von 70 – 80 % dauert der Einlagerungsvorgang nur wenige Stunden. Wassermengen von 1,5 – 2,5 % im Polyamidteil reichen aus um dieses Teil bruchsicher zu handhaben. Eine Sättigung der Wassereinlagerung wird mit 10 – 12 % erreicht. Die Wassereinlagerung verändert auch die Dimension des Teils. Das Teil wird größer, dies ist bei der Konstruktion des Spritzgußwerkzeuges zu berücksichtigen.
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