Informationen über Spritzprägen
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Bei dickwandigen Teilen (z.B. optische Linsen) wird durch den Prägevorgang lange Zeit ein Druck auf das abkühlende Formteil ausgeübt, der über die gesamte Trennfläche gleichmäßig verteilt ist, und so ein Schwindungsausgleich geschaffen. Bei dünnwandigen Formteilen wird durch den Prägehub eine Restausformung des Teils bei verbessertem Orientierungs- und Eigenspannungsniveau erst ermöglicht. Dies gilt im Besonderen für dünnwandige Formteile mit Mikrostrukturen wie z.B. optische Datenträger. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht von Formteilen, die häufig mittels Spritzprägetechnik hergestellt werden. Technische Dünnwandteile(Stecker, Gehäuse für Mobiltelefone, Laptopgehäuse usw.)Verzugsfreiheit,Formbeständigkeit bei erhöhterTemperatur, niedriges Eigenspannungsniveau Der Prägevorgang kann durch die Spritzgießmaschine oder durch Hydraulikkolben im Werkzeug erfolgen. Beim maschineninduzierten Spritzprägen kommen Tauchkantenwerkzeuge zum Einsatz oder die Außenkontur des Formteils wird durch federnd gelagerte Werkzeugeinsätze realisiert. Werkzeuginduziertes Spritzprägen erfordert bewegliche Formeinsätze in der Kavität, die über Kernzugprogramme aktiviert werden. Der Spritzprägeprozess kann über den Prägeweg, die Prägekraft (Schließkraft oder Kolbendruck) oder Werkzeuginnendruck bzw. Einspritzdruck gesteuert werden. Häufig wird zur Optimierung der Abformung von Mikrostrukturen der Spritzprägeprozess mit einem gestuften Schließkraftauf- bzw. –abbau ergänzt.
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